Lieben lernen
“Nichts ist wichtiger als Freundschaft, Liebe und Zuneigung; und gerade auf diesem Gebiet braucht man die meiste Klarheit. Wenn man jemanden liebt, darf man nicht so sehr an sich selbst denken; denn dann vergisst man alles Göttliche und Heilige und zieht den geliebten Menschen in die niederen Bereiche der eigenen Wünsche und Begierden hinab. Liebe heißt aber im Gegenteil Opfer bringen, über sich selbst hinauswachsen, etwas Großes für den Geliebten tun – und nichts ist erhabener, als ihn mit der Quelle zu verbinden.” Auch diese schönen Worte stammen von Mikhail Aivanhov. Sie bedeuten nichts weniger, als sich einzugestehen, wie weit man noch von der Lauterkeit der selbstlosen Liebe entfernt ist. Meist muss man erst mal alle Stufen durchleben um zu erkennen, wo die wirkliche Erfüllung liegt. Eine andere spirituelle Persönlichkeit, Mira Alfassa, auch die Mutter genannt, hat diese stufenweise Entwicklung so beschrieben:
“Zuerst liebt man nur, wenn man geliebt wird. Dann liebt man spontan, will jedoch wiedergeliebt werden. Später liebt man, auch wenn man nicht geliebt wird, doch liegt einem daran, dass die Liebe angenommen werde. Und schließlich liebt man rein und einfach, ohne ein anderes Bedürfnis und ohne eine andere Freude zu haben als nur zu lieben.”