Spirituelle Literatur
Sri Chinmoy empfiehlt Anfängern auf dem spirituellen Weg, Inspiration aus spirituellen Büchern zu beziehen und weist ausdrücklich darauf hin, dass es Bücher von spirituellen Meistern sein sollten, nicht von Gelehrten und Professoren. Wer in eine Buchhandlung geht, sieht sich angesichts des riesigen Angebots an esoterischer, philosophischer und New-Age-Literatur natürlich überfordert. Meist greift er sich dann das, was ihn gerade anspricht. Ist natürlich richtig. Aber es besteht ein großer Unterschied darin, wer über Spiritualität schreibt. Es sind nämlich nicht nur die Worte, der Schreibstil oder die tiefgründige Geistigkeit, die zählen. Es ist das Bewusstsein, das mitschwingt, das hinter den Worten liegt. Und ganz klar: das Bewusstsein eines erleuchteten Yogis oder spirituellen Meisters ist ein ganz anderes als das von gwöhnlichen Menschen, selbst wenn sie spirituelle Erfahrungen haben.
Das Bewusstsein vermittelt eine Kraft, die sich beim Lesen überträgt, die den Leser mit auf diese Ebene nimmt, von der es stammt. Bei der Musik verhält es sich ja genau so. Hinter den Tönen schwingt immer das Bewusstsein des Musikers mit und überträgt sich auf den Hörer.
In den vielen Jahren meiner Schülerschaft und durch die vertrauter werdende Beziehung zu meinem Meister habe ich den Unterschied immer besser zu spüren gelernt. Lese ich ein Buch von ihm, spricht es immer zu meinem Herzen, weckt innere Gefühle, ein spirituelles Bewusstsein, sodass ich mich nach der Lektüre immer genährt fühle. Ich spüre, dass ich beim Lesen in Meditation eingetreten bin. Wenn ich dann ab und zu auch mal andere Bücher lese, fühle ich mich entweder unterhalten oder abgelenkt, manchmal auch geistig angeregt und ich verstehe eine Sache vielleicht auch besser. Jedoch hält diese Anregung nie lange an und in meinem Herzen fehlt der innige Widerhall, die ich von Sri Chinmoys Büchern erhalte.