Sri Chinmoy:
Einmal ging ein Sucher namens Bijoykrishna den spirituellen Meister Ramdas Kathiya Baba besuchen, während dieser gerade ein Treffen abhielt. Die Schüler von Ramdas Kathiya Baba stellten ihrem Meister Fragen, aber Bijoykrishna blieb still. Als er sich anschickte zu gehen, sagten Kathiya Baba’s Schüler zu ihm: „Du bist von einem so weit entfernten Dorf hergekommen, um unseren Meister zu treffen. Möchtest du ihn nichts fragen?“
Bijoykrishna erwiderte: „Ich habe ihm bereits viele, viele Fragen gestellt. Er hat alle meine Fragen innerlich beantwortet.“
Ramdas lächelte und sagte: „Das ist absolut wahr.“
Wenn die Stille eine Frage stellt und Stille antwortet, dann sind sowohl die Frage als auch die Antwort äußerst kraftvoll, da die Frage und die Antwort ihre Reise im Stille-Herzen beginnen und ihre Reise im Stille-Herzen beenden. Wenn die Frage und die Antwort nicht von der Stille-Welt kommen, dann will der Verstand etwas zur Frage und zur Antwort hinzufügen. Was der Verstand hinzufügt, ist nichts als eine zweifelnde, zögernde und entmutigende Daseins-Wirklichkeit. Wenn der Verstand mit im Spiel ist, kann die Wirklichkeits-Erfahrung nicht spontan sein, daher ist sie der Wirklichkeits-Erfahrung, die im Herzen, mit dem Herzen und für das Herz lebt, unendlich weit unterlegen. Im Herzen regiert immer die Spontaneität.

Sri Chinmoy:
Es gab einmal einen sehr großen spirituellen Meister namens Troilanga Swami. Er besaß gewaltige okkulte und spirituelle Kraft. Sri Ramakrishna besuchte ihn einige Male. Nach Sri Ramakrishnas Worten war er der wandelnde Lord Shiva. Einmal fragte Sri Ramakrishna ihn mit Hilfe von Gesten nach Gott. Troilanga Swami machte Sri Ramakrishna ebenfalls mit Hilfe von Gesten klar, dass Gott hoch oben im Himmel eins ist, aber wenn wir im Körper sind, wird der Körper zu unserer einzigen Wirklichkeit und Gott wird zu Vielen.
Wenn Stille eine Frage beantwortet, ist die Antwort höchst wirkungsvoll. Hier stellte ein spiritueller Meister in Stille eine Frage und ein anderer Meister beantwortete sie in Stille. Der Gebende und der Empfangende waren höchst zufrieden miteinander.
Tatsächlich singt der Körper das Lied von Gottes Vielfalt, und die Seele singt das Lied von Gottes Einheit oder von Gott, der transzendentalen Schau.