Sorgen

Wir sorgen uns über unsere Zukunft und andere Dinge, weil wir fühlen, dass wir selbst verantwortlich sind. Sri Chinmoy jedoch rät, die Verantwortung für unser Leben in die Hände Gottes zu legen und zu fühlen, dass Er der Handelnde in und durch uns ist.

Wie kann man Sorgen besiegen?

Sri Chinmoy:
Ignoriere sie ganz bewusst. Sorgen haben nämlich auch ihren Stolz. Sie werden dich vollständig ignorieren. Sie werden fühlen, dass es unter ihrer Würde ist, zu dir zu kommen und dir all ihre Probleme und Verantwortlichkeiten anzubieten. Warum machst du dir Sorgen? Bete einfach am Morgen, konzentriere dich am Mittag, meditiere am Abend und kontempliere in der Nacht. Das ist alles! Und siehe, deine Sorgen sind vom Stille-Mantel des Vergessens bedeckt.
Warum machst du dir Sorgen? Dreh dich um: Schau, Gott sieht dich an. Tritt in deinen Verstand ein: Schau, Gott denkt ergeben an dich. Tritt in dein Herz ein: Schau, Gott ist ganz für dich da. Tritt in deine Seele ein: Schau, Gott hat bereits alles für dich getan.

Ich weiß nicht, was mir die Zukunft bringen wird, und ich mache mir große Sorgen um mein Schicksal. Ist das richtig?

Sri Chinmoy:
Nein, wir sollten uns keine Sorgen machen. Wir sollten bedingungslosen Glauben an Gott, an unseren Inneren Führer oder an unseren spirituellen Meister haben. Wir müssen fühlen, dass Gott nicht nur weiß, was für uns das Beste ist, sondern dass Er auch tun wird, was für uns das Beste ist. Wir machen uns Sorgen, weil wir nicht wissen, was morgen oder selbst in der nächsten Minute geschehen wird. Wenn wir nicht selbst etwas für uns tun, wer wird dann etwas für uns tun? Wenn wir jedoch fühlen können, dass es Jemanden gibt, der an uns unendlich viel mehr denkt als wir an uns selbst denken, und wenn wir Ihm bewusst unsere Verantwortung übergeben können, indem wir sagen: „Sei Du verantwortlich, ewiger Vater, ewige Mutter, sei Du verantwortlich für das, was ich sage und tue und sein werde,“ dann werden unsere Vergangenheit, unsere Gegenwart und unsere Zukunft zu Seinem Problem. Solange wir versuchen, für unser eigenes Leben verantwortlich zu sein, werden wir uns unglücklich fühlen. Wir werden nicht fähig sein, von vierundzwanzig Stunden, die uns zur Verfügung stehen, auch nur zwei Minuten richtig zu nutzen. Wenn wir fühlen können, dass wir Gottes bewusste Instrumente sind und dass Er der Handelnde ist, dann werden wir uns nicht um unser Schicksal sorgen; wir werden uns nicht vor unserem Schicksal fürchten, denn dann werden wir wissen und fühlen, dass es in den all-liebenden Händen Gottes liegt, der alles in uns, durch uns und für uns tun wird.
Lasst uns unser ganzes Dasein - was wir haben und was wir sind - bewusst Gott anerbieten. Was wir haben, ist das innere Streben, zu nichts anderem als Gottes Ebenbild zu werden, zu unendlichem Frieden, Licht und Glückseligkeit. Und was wir im Augenblick sind, ist nichts als Unwissenheit, das Meer der Unwissenheit. Wenn wir unseren Strebens-Ruf und unser Unwissenheits-Meer Gott darbringen können, dann ist unser Problem gelöst. Wir sollten uns niemals und müssen uns niemals um unser Schicksal sorgen. Durch unsere Selbsthingabe werden wir untrennbar eins mit Gottes kosmischem Willen.

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